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Nach Suizid: Beerdigung planen – was Angehörige wissen sollten

Beerdigung planen nach einem Suizid

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Triggerwarnung: Suizid. Nach einem Suizid sehen sich Angehörige neben Trauer oft mit Ratlosigkeit konfrontiert. Wir erklären, worauf Sie sich nach einem Suizid einstellen müssen und welche Organisationen unterstützen können.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zur Beerdigung nach einem Suizid

  • Nach einem Suizid können Angehörige die Beerdigung nach ihren Wünschen planen
  • Auch die Trauerfeier können sie frei gestalten – traditionell oder sehr individuell
  • Für seriöse Bestattungsinstitute ändert die Todesursache nichts an der Beisetzung
  • Oft können Hinterbliebene bei einem Suizid erst nach der Beerdigung richtig trauern
  • Angehörige finden Selbsthilfegruppen, um sich mit anderen Betroffenen auszutauschen

Nach einem Suizid: So läuft die Beerdigung ab

Als Bestattungshaus begegnen wir täglich der Trauer und dem Schmerz von Angehörigen, die einen geliebten Menschen verloren haben. Seien es Eltern, Kinder oder Partner – die plötzliche Lücke, die der Tod hinterlässt, ist schmerzhaft und entreißt den Hinterbliebenen oft den Boden unter den Füßen. In einer so schweren Zeit ist es besonders wichtig, einfühlsame Ansprechpartner zu haben, die Sie begleiten und unterstützen.

Handelt es sich bei dem Trauerfall um einen Suizid, stehen neben der Beerdigung und der ohnehin emotional belastenden Situation meist eine große Verunsicherung, unbeantwortete Fragen oder sogar Schuldgefühle im Vordergrund. Um zumindest die Bestattung nach einem Suizid zu erleichtern, erklären wir ausführlich, was danach geschieht und wie Betroffene die Trauerfeier gestalten können.

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Was passiert nach einem Suizid?

Wenn eine verstorbene Person aufgefunden wird, wird meist die Polizei informiert.. Sie untersucht, ob der Tod durch einen Unfall oder durch Fremd- oder Selbsteinwirkung eingetreten ist. Dafür stellen sie die verstorbene Person polizeilich sicher und holen ihn ab. Meist sind die Ermittlungen nach einigen Tagen abgeschlossen und der Leichnam wird freigegeben. Jetzt kann der Bestatter ihn abholen und die Beerdigung planen. Wie bei einem natürlichen Tod entscheiden die Hinterbliebenen auch nach einem Suizid, wie die Beerdigung ablaufen soll. Wünschen sie sich eine Erd-, Urnen-, Feuer-, See- oder Waldbestattung? Die Angehörigen planen die Beisetzung frei nach ihren beziehungsweise gegebenenfalls den Wünschen der verstorbenen Person.

Ob eine Obduktion nach dem Suizid nötig ist, entscheiden die ermittelnden Polizeibeamten – können sie die Todesursache nicht zweifelsfrei feststellen, beauftragen sie die Autopsie des Leichnams.

Suizid und Beerdigung: Wie kann die Trauerfeier ablaufen?

Wie die Hinterbliebenen nach einem Suizid im Rahmen der Beerdigung die Trauerfeier gestalten, entscheiden sie ebenfalls frei. Die Angehörigen legen die Art der Bestattung fest und entscheiden frei, wen sie zur Beisetzung einladen wollen und wie sie die verstorbene Person verabschieden möchten. Für die Trauerfeier können sie auf Traditionelles wie eine Trauerrede und bedeutsame Musik zurückgreifen oder sie individuell gestalten – sie soll in erster Linie der verstorbenen Person und ihrer Verbindung zu den Hinterbliebenen gerecht werden.

Früher war es üblich, den selbstverursachten Tod zu verschweigen oder dem Bekanntenkreis eine andere Todesursache zu nennen – heutzutage gehen immer mehr Angehörige offen mit dem Suizid eines Familienmitglieds um. In der Regel fällt der Trauerprozess auch sehr viel leichter, wenn sich die Hinterbliebenen ehrlich von der verstorbenen Person verabschieden können und in Gesprächen nicht um die Wahrheit herumreden müssen.

Bestattung nach Suizid: Verhalten sich Friedhof und Bestatter anders?

Neben der allumfassenden Trauer, Verzweiflung und den Selbstvorwürfen befürchten Angehörige nach einem Suizid hinsichtlich der Beerdigung häufig, dass sie durch das Bestattungsinstitut mit Vorurteilen oder Stigmata konfrontiert werden. Glücklicherweise sind die Sorgen und Ängste in den meisten Fällen unbegründet. Seriöse Bestattungshäuser lehnen auch Todesfälle durch einen Suizid nicht ab und gehen mit dem Freitod pietätvoll und feinfühlig um. Auch für uns ist es von größter Bedeutung, allen Hinterbliebenen empathisch und hilfsbereit zur Seite zu stehen und sie in der schwierigen Zeit bestmöglich zu unterstützen. Einige Angehörige glauben, dass der Friedhof Menschen nicht bestattet, die den Freitod gewählt haben. Doch auch diese Befürchtung ist unbegründet.

Friedhöfe haben in ihren Satzungen und Ordnungen zu den Friedhofsgebühren zwar viele Freiheiten – dass sie beispielsweise keine anonymen Bestattungen durchführen –, uns ist aber kein Fall bekannt, in dem ein Friedhof nach einem Suizid eine Beerdigung abgelehnt hat. Sollten Angehörige sich dennoch unsicher sein, können sie einen Friedhof wählen, bei dem sie die Todesumstände nicht angeben müssen, wenn sie die Beisetzung anmelden.

Hinterbliebene nach einem Suizid: Trauer, Überforderung und Hilfe

Ist nach einem Suizid die Beerdigung organisiert, fällt bei vielen Angehörigen viel Stress der vergangenen Wochen ab und sie können sich zum ersten Mal richtig auf die Trauerarbeit fokussieren. Dann ist es besonders wichtig, die Gefühle zuzulassen und gegebenenfalls Unterstützung von der Familie und von Freunden anzunehmen. Wir erklären, wie Betroffene mit der Trauer umgehen können und welche Trauersprüche und Beileidsbekundungen nach einem Suizid angemessen sind.

Trauer nach Suizid: Wie können Angehörige damit umgehen?

Neben starker Trauer und Sehnsucht erleben Betroffene auch Schuldgefühle, Verzweiflung und Wut, weil sie die Entscheidung für den Freitod nicht verstehen. Fragen, ob man ihn hätte verhindern können, und das oft quälende „Warum?“ wühlen zusätzlich auf und intensivieren den Trauerprozess. Umso wichtiger ist es, dass Hinterbliebene auf sich achten.

Was tut ihnen persönlich gut? Für manche sind es vermehrte Unternehmungen mit Freunden und der Familie. Andere benötigen mehr Zeit für sich allein. Sind Betroffene an einem Austausch mit Personen in einer ähnlichen Situation interessiert, gibt es spezielle Selbsthilfegruppen wie beispielsweise AGUS e.V.. Wer einen Menschen durch einen Suizid verloren hat, kann auch spezielle Trauerseminare besuchen.

Angehörige berichten oft, dass sich die Trauer nach einem Suizid von der Trauer nach Todesfällen mit anderer Ursache unterscheidet. Das liegt zum einen daran, dass der vorzeitige Tod unerwartet und viel plötzlicher kommt als in anderen Fällen – zum anderen sind die Gefühle häufig verworrener und komplizierter. Daher sollten Betroffene auch darauf achten, nicht in selbstschädigende Verhaltensmuster zu rutschen. Wenn Sie ihre Mitmenschen und Ihren Beruf vernachlässigen und an langfristigen Schlaf- und Essstörungen leiden, können das entsprechende Anzeichen sein. Auch depressive Phasen sollten nie verharmlost werden. Bleibt die Trauer über Monate hinweg auf vergleichbare Weise überwältigend, ist professionelle Hilfe immer eine gute Entscheidung.

Beileidsbekundungen bei einem Suizid: Wie formuliere ich sie?

Es ist nicht leicht, nach einem Todesfall die richtigen Worte zu finden. Wenn eine Person den Freitod gewählt hat, fühlen sich Angehörige oft besonders sprach- und machtlos. Dennoch möchten sie ihre Gefühle nach einem Suizid auf der Beerdigung oder in Trauerkarten, Beileidsbekundungen, Kondolenzbüchern und auf Trauerschleifen angemessen ausdrücken. Inwiefern sie den Suizid thematisieren möchten, entscheidet jeder Mensch für sich.

Wer sich dafür entscheidet, findet in den folgenden Beispielen möglicherweise den passenden Trauerspruch bei einer Selbsttötung:

  • [Name] ist tot/verstorben. Wir konnten ihn/sie nicht bewegen, bei uns zu bleiben.
  • Er/Sie hat seine/ihre Entscheidung allein getroffen.
  • Er/Sie hat seine/ihre Entscheidungen stets selbst getroffen.
  • Seid nicht traurig, er/sie wollte es so.
  • Der Tod ist das Leichte, das Leben ist schwer.
  • Gott gab dir das Leben, aber nehmen durfte er es nicht.
  • Hier steht einer, der um Hilfe rief. Der Herr hat ihn erhört und aus jeder Bedrängnis gerettet.
  • Von der einen zur anderen Sekunde bist du nicht mehr da.
  • Einschlafen dürfen, wenn man müde ist, und eine Last fallen lassen dürfen, die man lange getragen hat – das ist eine wunderbare Sache.
  • Die Ereignisse in letzter Zeit haben seine/ihre Kräfte überfordert.
  • Keinen Halt fand er/sie auf Erden, so sucht er/sie ihn im Tode.
  • Eine Kerze brennt, bis sie das Ende erreicht. Dein Lebenslicht hätte noch länger brennen können.
  • Nach langen Kämpfen hat die Depression seinen/ihren Lebensmut gebrochen. Er/Sie hätte ein glückliches Leben verdient gehabt.
  • Sein/Ihr vielleicht vermeidbarer Tod macht uns fassungslos.
  • Unser/Unsere … ist seinen/ihren eigenen Weg gegangen.
  • Unfassbar für uns, aber wir hoffen, dass du jetzt deinen Frieden gefunden hast.
  • Deine gequälte Seele hat nun Frieden.
  • Für uns ist es der Sonnenuntergang, für Dich aber ein Aufgang.
  • Du bist (freiwillig) von uns gegangen, aber nicht aus unseren Herzen.
  • Schmerzlich ist der Abschied, doch Dich von Deinem Leiden erlöst zu wissen, gibt uns Trost.
  • In die zerbrochene Schale fiel der letzte Traum. Ein letztes Lächeln sank ins Dunkle und verklang. Nun ist der Falter frei und regt die Flügel. Nun darf er fliegen – fliegen heim ins Licht.
  • Finde das Glück des Friedens, das die Welt dir nicht geben konnte.
  • Er/Sie ist nun frei und unsere Tränen wünschen ihm/ihr Glück.
  • Du wolltest gehen – wir mussten Dich gehen lassen, obwohl wir es noch nicht verstehen.
  • Jeder Engel findet seinen Platz zum Landen.

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Suizidprävention und Hilfsangebote

Jährlich sterben fast 800.000 Menschen durch einen Freitod. Suizidprävention ist daher eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die nur ressortübergreifend erfolgen kann. Politische Diskussionen, die Darstellung in den Medien und auch persönliche Gespräche unter Freunden – das alles hat einen Einfluss darauf, wie sich die Haltung gegenüber Suiziden verändert.

Wenn Betroffene das Gefühl haben, offen über ihre Gedanken sprechen zu können, nehmen sie wahrscheinlicher Hilfe an. Nur so kann die Gesellschaft Suizide verhindern. Ein wichtiger Bestandteil der Aufklärungsarbeit ist der „Welttag der Suizidprävention“. Wo hat er seinen Ursprung und welche Hilfsangebote gibt es für suizidale Personen in Deutschland?

Was ist der „Welttag der Suizidprävention“?

Um das Bewusstsein für Suizide zu stärken, haben die International Association for Suicide Prevention, die WHO und die World Federation for Mental Health gemeinsam den „World Suicide Prevention Day“ – den „Welttag der Suizidprävention“ – ins Leben gerufen. Er findet jährlich am 10. September statt, um die Menschen mit Aktionen und Aufrufen für das Thema zu sensibilisieren.

Neben lokalen Veranstaltungen gibt es auch globale Traditionen: So wird beispielsweise weltweit dazu aufgerufen, am „Welttag der Suizidprävention“ um 20 Uhr eine brennende Kerze ins Fenster zu stellen – sie soll symbolisieren, dass es immer ein Licht im Dunklen gibt. Den Gedanken hinter der Tradition hat das irische „Darkness into Light“ aufgegriffen. Hierbei handelt es sich um einen nächtlichen Spaziergang, den die Organisation Pieta House jährlich organisiert und bei dem tausende Menschen zusammenkommen.

Welche Hilfsangebote gibt es bei suizidalen Gedanken?

Wer mit suizidalen Gedanken kämpft und nicht weiter weiß, hat in Deutschland viele Hilfsangebote. Die Telefonseelsorge (0800 111 0 111 und 0800 111 0 222) ist rund um die Uhr erreichbar und bietet Betroffenen ein anonymes, kostenloses und vertrauliches Gespräch. Auch andere Telefonseelsorge-Anbieter möchten Personen in seelischer Not helfen und sind darauf spezialisiert, Menschen mit suizidalen Gedanken zu unterstützen. Zusätzlich bietet die WHO kostenfreie Online-Ressourcen für suizidgefährdete Menschen an. Sie sollen lokalen Gemeinschaften helfen, präventive Strategien zu entwickeln.

Weitere Hilfsangebote:

Bestattung nach Suizid - Häufig gestellte Fragen

Die Todesursache hat keinen Einfluss auf die Bestattung – Angehörige können auch nach einem Suizid die Beerdigung nach ihren und den Wünschen der verstorbenen Person planen.

Seriöse Bestattungshäuser und Friedhöfe sind immer bemüht, eine würdevolle Beisetzung zu organisieren, die der verstorbenen Person und ihren Angehörigen gerecht wird – die Todesursache spielt hierfür keine Rolle.

Hinterbliebene können die Trauerfeier nach ihren individuellen Wünschen gestalten – von den klassischen Ritualen wie der Trauerrede bis hin zu persönlichen Traditionen wie dem Verlesen von Wünschen für die verstorbene Person.

Bei einem Suizid kommt es nicht zwangsläufig zu einer Obduktion, denn die Polizei veranlasst nur dann eine Leichenschau, wenn sie die Todesursache nicht eindeutig feststellen kann.

Auch nach einem Suizid gehen die Menschen sehr unterschiedlich mit ihrer Trauer um: Manchen hilft es, viele Unternehmungen zu machen, andere möchten gern allein und in Gedenken an die verstorbene Person sein und wieder andere suchen den Austausch mit anderen Betroffenen – eine trauernde Person sollte immer auf sich selbst und ihre Bedürfnisse hören.

Hinterbliebene sollten sich professionelle Hilfe suchen, wenn die Trauer auch nach Monaten gleichbleibend überwältigend ist, sie allein nicht zurechtkommen oder sie erste Anzeichen von selbstschädigendem Verhalten bemerken – beispielsweise Vernachlässigung von Mitmenschen und Beruf, langfristige Schlaf- und Essstörungen, keine neue Lebensfreude und depressive Phasen.

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Ein Bestattungsvorsorgevertrag ist eine schriftliche Vereinbarung zwischen Ihnen und einem Bestattungsunternehmen. In diesem Vertrag legen Sie im Voraus fest, wie Ihre Bestattung ablaufen soll.
Abschied nehmen: Wie geht das?
Der Abschied von einem geliebten Menschen ist eine der schmerzhaftesten Erfahrungen, die wir machen können. Jeder trauert anders, und die Art und Weise, wie wir Abschied nehmen, kann unsere Heilung maßgeblich beeinflussen.
Trauerbrief schreiben: So geht's
Ein Todesfall ist eine emotionale Herausforderung. Worte können trösten und Mitgefühl ausdrücken. Doch wie findet man die richtigen Worte? Ein Trauerbrief ist eine Möglichkeit, Gefühle und Erinnerungen zu teilen und Angehörigen Beistand zu leisten.

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