Trauerrede halten: So geht's
Was ist bei Trauerreden zu beachten?
Aktualisiert am 18. September 2023
Lesezeit: 5 Minuten
Das Wichtigste zur Trauerrede
- Die Trauerrede ist ein schöner Weg, einer verstorbenen Person und Ihrer persönlichen Beziehung zu Gedenken
- In einer Trauerrede können Sie erinnerungswürdige Geschichten oder Momente teilen, die Sie mit der verstorbenen Person verbinden
- Eine Trauerrede ist ein guter Anlass, um Dankbarkeit für die Zeit auszudrücken, die Sie mit der verstorbenen Person verbringen durften
- Sie können eine Trauerrede ebenfalls nutzen, um Trost und Stärkung für die Hinterbliebenen anzubieten
- Machen Sie Ihre Trauerrede persönlich, indem Sie Ihre eigene Stimme und Emotionen einbringen
- Vermeiden Sie es, vorgefertigte Texte für Ihre Trauerrede zu verwenden
Funktion einer Trauerrede
Dem Verstorbenen wird durch eine Trauerrede die letzte große Ehre erwiesen. Indem verschiedene Anekdoten, Charakterzüge und wichtige Lebensstationen des Verstorbenen beleuchtet werden, kann die Trauergemeinde Abschied nehmen und einem geliebten Menschen nochmals im Stillen gedenken.
Die Trauerrede gilt als wichtige Hilfestellung für die Trauerbewältigung. Angehörige haben durch die Trauerrede häufig zum ersten Mal seit Eintritt des Todesfalls die Gelegenheit, sich mit dem Verlust des geliebten Menschen zu befassen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Das gemeinschaftliche Trauern ist für die Trauerbewältigung außerdem von großer Bedeutung und kann emotional entlasten.
Funktion einer Trauerrede
Dem Verstorbenen wird durch eine Trauerrede die letzte große Ehre erwiesen. Indem verschiedene Anekdoten, Charakterzüge und wichtige Lebensstationen des Verstorbenen beleuchtet werden, kann die Trauergemeinde Abschied nehmen und einem geliebten Menschen nochmals im Stillen gedenken.
Die Trauerrede gilt als wichtige Hilfestellung für die Trauerbewältigung. Angehörige haben durch die Trauerrede häufig zum ersten Mal seit Eintritt des Todesfalls die Gelegenheit, sich mit dem Verlust des geliebten Menschen zu befassen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Das gemeinschaftliche Trauern ist für die Trauerbewältigung außerdem von großer Bedeutung und kann emotional entlasten.
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Trauerrede: Brauche ich einen professionellen Trauerredner?
Sofern Angehörige nicht selbst vor der Trauergemeinde sprechen möchten, kann dies ein Trauerredner übernehmen. Der Trauerredner kann ein Pfarrer, ein freier Theologe oder ein freier Redner sein. Nach einem persönlichen Vorgespräch mit den Angehörigen gestaltet der Trauerredner die Trauerrede. Auf besonderen Wunsch können auch Angehörige, Freunde, Kollegen und Vereinskameraden Grußworte oder Nachrufe sprechen.
Inhalt einer Trauerrede
Jede Trauerrede kann unterschiedlich gegliedert werden und sich mit den Umständen des Sterbens, dem Charakter, Schaffen und Leben des Verstorbenen sowie vielen weiteren Aspekten befassen. Der Inhalt einer Trauerrede kann religiös, ideologisch sowie philosophisch geprägt sein.
Sie sollte auf den Verstorbenen und die Trauergemeinde zugeschnitten sein und kann während der Trauerfeier oder an der Grabstelle (als sogenannte Grabrede) gehalten werden. In der Regel ist die Trauerrede in Abhängigkeit von den Wünschen der Hinterbliebenen circa 10-15 Minuten lang. Einige Trauerredner halten nicht nur die Trauerrede, sondern führen durch die komplette Trauerfeier. Die gesamte Zeremonie dauert in der Regel zwischen 20 und 40 Minuten.
Mögliche Inhalte, die in einer Trauerrede mit einbezogen werden können sind:
- Persönlichkeit und Charaktereigenschaften des Verstorbenen
- Alter des Verstorbenen, seine Lebensgeschichte, Hobbys, Arbeit
- Stellung innerhalb der Familie, innerhalb seines sozialen Umfeldes, innerhalb der Gesellschaft
- Todesart und -ursache, beispielsweise Krankheit, Unfall, Suizid können in umschreibenden Worten erwähnt werden, wenn dies gewünscht ist
- Hintergründe zu Ort und Art der Trauerfeier
- Nachrufe von Vereinen, Freunden, Kollegen
Ergänzende Inhalte können sein:
Lebensweisheiten, Gedichte, Psalme, Zitate
Daten mit historischer oder persönlicher Bedeutung, beispielsweise erste Mondlandung, Mauerfall, wenn diese von besonderer Bedeutung für den Verstorbenen waren
Überleitungen zu rituellen Aktivitäten oder Ankündigungen wie beispielsweise einer Gedenkminute
Aufbau einer Trauerrede
Für den Gesamteindruck einer Trauerrede sind neben dem Inhalt auch der Tonfall und die visuellen Eindrücke von Bedeutung. Die Trauerrede sollte einer bestimmten Gliederung folgen. Es kann ganz klassisch die 1-2-3 Form (Einleitung, Hauptteil, Schluss) oder auch andere Schemata gewählt werden.
1-2-3-Formel
In der 1-2-3-Regel umfasst eine Trauerrede Einleitung, Hauptteil und Schluss. Im Hauptteil wird ein Blick auf die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft geworfen. Die sogenannte „Drei-Zeiten-Formel“ lautet: GESTERN – HEUTE – MORGEN.
Vier-B-Formel
- Begrüßung
- Begründung
- Beschreibung
- Beileid
Fünf-Finger-Formel
- kleiner Finger = Interesse wecken mit Erwähnen der Todesursache, Hinweis auf das Alter
- Ringfinger = Zusammenhänge aufzeigen mit Lebenssituation vor Eintritt des Todes, Krankheitsverlauf und Todesumstände
- Mittelfinger = Begründung der eigenen Position mit Schilderung der Betroffenheit = christliche Deutung, philosophische Auslegung
- Zeigefinger = Zitate, Lebensweisheiten
- Daumen = Aufforderung zum Handeln, Hoffnung wecken, Mut machen, Zukunftsperspektive aufzeigen
5-Stufen-Struktur
- Einleitung: Begrüßung der Trauergemeinde durch direkte Anrede oder nach einem vorangestellten Bibelvers, Zitat oder Gedicht mit Bezug zum Verstorbenen
- Was ist geschehen: Name, Todesart und -ursache, Zusammenhänge schildern wie Krankheitsverlauf oder Unfall
- Leben des Verstorbenen: Lebenslauf sowie Familiengeschichte mit Besonderheiten und Historik. Verknüpfungen zum jeweiligen Umfeld des Verstorbenen: Adressieren von nahen Angehörigen (direkte Ansprache) oder der Trauergemeinde (allgemein halten)
- Religiöser, weltlicher oder philosophischer Aspekt: Trauer empfinden, Trost aussprechen, Anteilnahme und Hoffnung ausdrücken. Transzendenzgedanke, Übergänge darstellen (Werden und Vergehen in der Natur, Kreis des Lebens, der sich schließt, kann Hinweis auf die Möglichkeiten zur Bewältigung der Trauer beinhalten)
- Abschluss: Dankbar sein, Erinnern können, Ausblick geben, Angehörige ansprechen, Lebenswelt am Ende mit Perspektive für die Trauernden
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Historischer Hintergrund der Trauerrede
Die erste protestantische Leichenpredigt wurde anlässlich des Todes von Martin Luther verfasst und am 19. Februar 1546 von Justus Jonas gehalten. Am darauffolgenden Tag würdigte Michael Cölius Luther in einer Predigt. Die Begräbnisfeier von Martin Luther fand in der Wittenberger Schlosskirche statt. Dort hielten außerdem Johannes Bugenhaben sowie Philipp Melanchthon Reden zum Tode Luthers. Dies waren die ersten gedruckten Reden, die sich rasch verbreiteten.
Die Trauerrede wird auch Gedächtnisrede, Trostrede, Laienrede oder Begräbnisrede genannt. Das Wort „Leichenrede“ wurde hauptsächlich in der Barockzeit verwendet und ist Teil der „Lobrede“. Diese wird unterteilt in „Gedächtnispredigt“, „Standrede“ und „Abdankung“.
Häufige Fragen - Trauerrede
Eine Trauerrede kann von jedem gehalten werden, der eine enge Beziehung zum Verstorbenen hatte, wie Familienmitglieder, Freunde oder Kollegen. Möchten die Angehörigen keine Rede halten, können sie auch einen Pfarrer, Pastor oder einen freien Redner beauftragen.
Eine Trauerrede ist durchschnittlich zwischen 5 und 15 Minuten lang. Es ist wichtig, kurz und prägnant zu bleiben, um die Aufmerksamkeit der Trauergemeinde zu halten.
Eine Trauerrede sollte den Verstorbenen und sein Leben ehren. Es können erinnerungswürdige Momente geteilt und tröstende Worte für die Hinterbliebenen gesprochen werden.
Ja, es ist ratsam, sich vor der Trauerfeier auf die Rede vorzubereiten, um sicherzustellen, dass Sie alles sagen, was gesagt werden soll. Es kann hilfreich sein, Notizen zu machen und Ihre Gedanken zu ordnen.
Für manche Menschen kann es schwierig sein, eine Trauerrede zu halten, insbesondere wenn sie emotionale Bindungen zu der verstorbenen Person hatten.