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Gruft – Beisetzung, Ruhezeiten & Kosten

Was ist eine Gruftbestattung?

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In Deutschland sind einige ungewöhnliche Bestattungsarten möglich. Dazu zählt die Gruftbestattung, also die Beisetzung in einer Gruft. Diese Ruhestätte wird jedoch nur noch selten gewählt – was vor allem an den extrem hohen Bestattungskosten liegt.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zur Gruft

  • Wer keine traditionelle Erdbestattung wünscht, kann sich in Deutschland auch in einer Gruft beisetzen lassen
  • Eine Gruft ist meist eine unterirdische Grabstätte, in der die verstorbene Person in einem Sarg beigesetzt wird
  • Heutzutage werden Gruftbestattungen nur noch selten durchgeführt, da nur wenige Grüfte verfügbar und die Bestattungskosten vergleichsweise hoch sind
  • Für Gruftbestattungen gelten verlängerte Ruhefristen, da der Zersetzungsprozess in einer Gruft langsamer voranschreitet
  • Es gibt verschiedene Arten von Grüften, beispielsweise die Einzelgruft, die Familiengruft, die Gemeinschaftsgruft oder die Erdgruft

Was ist eine Gruft?

Der Begriff Gruft wird von dem griechischen Wort „Krypta” (das Verborgene) abgeleitet. Ursprünglich handelte es sich hierbei um die unterirdischen Gewölbe von Kirchen. Reliquien von Märtyrern und die oft reich verzierten Metallsärge hochrangiger Geistlicher waren hier ausgestellt, um Gläubigen den unmittelbaren Zugang zu den geistlichen Würdenträgern zu gewähren.

Heutzutage ist eine Gruft schlicht ein ausgemauertes Grab, das sowohl unterirdisch als auch oberirdisch angelegt werden kann. Der Unterschied zur Erdbestattung besteht darin, dass der Sarg in der Gruft aufgestellt wird und nicht mit dem Erdreich in Berührung kommt.

Wo findet man eine Gruft?

Über viele Jahrhunderte hinweg erfolgte die Gruftbestattung zumeist in einem unterirdischen Kirchenraum und war einem kleinen Personenkreis vorbehalten, vorwiegend Mitgliedern des Adels, Bischöfen und Monarchen. Daher verfügten auch einige Adelssitze und Schlösser über eine eigene Gruft. Für Todesfälle im einfachen Volk waren in der Regel Erdbestattungen auf dem lokalen Friedhof vorgesehen.

Infolge der Aufklärung, mit dem Ende des 18. Jahrhunderts, begann ein Umdenken in der Bevölkerung: Die Gruftbestattung wurde langsam von der Erdbestattung verdrängt, die als hygienischer angesehen wurde. 1784 erfolgte sogar ein Bestattungsverbot im Kircheninneren, woraufhin die meisten Grüfte auf Friedhöfe verlegt wurden, wo sie auch heute noch zu finden sind.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gewann die Gruft als Grabart wieder an Popularität, vor allem als Statussymbol wohlhabender Kaufleute und Industrieller. Bei dieser Art der Gruft handelte es sich aber nicht zwangsläufig um eine unterirdische Grabstätte, die monumentalen Bauwerke konnten ebenso oberirdisch angelegt werden. Viele dieser oberirdischen Grüfte sind bis heute erhalten.

Ist die Beisetzung in einer Gruft heute noch möglich?

Generell sind Bestattungen in Deutschland durch das Bestattungsrecht geregelt, wobei es zwischen den einzelnen Bundesländern Unterschiede gibt. Allgemein gilt jedoch, dass die Beisetzung verstorbener Personen an den dafür vorgesehenen Orten stattzufinden hat, also auf Friedhöfen oder an speziellen Standorten für Baumbestattungen oder Waldbestattungen.

Grundsätzlich ist die Beisetzung in einer Gruft also auch heute noch möglich. Praktisch finden Gruftbestattungen jedoch kaum noch statt, da freie Plätze in einer vorhandenen Gruft recht selten und kostspielig sind. Auch die Neuerrichtung einer Gruft ist mit sehr hohen Kosten verbunden.

Wie lang ist die Ruhezeit in einer Gruft?

Abgesehen davon gelten für die Beisetzung in der Gruft zusätzliche Hygienevorschriften: Der Körper der verstorbenen Person muss in einem Metallsarg oder einem abgedichteten Steinsarkophag beigesetzt werden. Oftmals erfolgt auch vor der Beisetzung eine Einbalsamierung. Aufgrund dieses – im Gegensatz zur Erdbestattung recht aufwändigen – Bestattungsverfahrens sowie des langsameren Verwesungsprozesses, wird eine längere Ruhezeit von etwa 40 bis 60 Jahren in der Gruft vorausgesetzt.

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Kosten einer Gruftbestattung

Die Kosten für die Bestattung in einer Gruft fallen deutlich höher aus, als die Kosten für eine traditionelle Erdbestattung, da die Instandhaltung und Pflege der Grabstelle sehr kostenintensiv ist. Auch die Errichtung einer Gruft ist ein sehr kostspieliges Unterfangen, weshalb einige Friedhöfe die Möglichkeit bieten, vorhandene Grüfte zu sanieren und neu zu belegen. Dennoch ist auch in diesem Fall mit hohen Bestattungskosten zu rechnen, da durch die längere Ruhezeit auch die Folgekosten höher ausfallen.

Bei der Bestattungsplanung sollten folgende Kostenpunkte berücksichtigt werden:

*Friedhofsgebühren inkl. Grabnutzungsgebühren

  • Bestatterleistungen
  • Kosten für das Grabmal
  • Kosten für die Sanierung der Gruft
  • Kosten für den Gruftsarg
  • Kosten für Pflege und Instandhaltung

Die Gesamtkosten für die Beisetzung unterscheiden sich je nach Art und Größe der Gruft. Da Gruftbestattungen selten geworden sind, finden sich meist auch keine genauen Angaben in den Gebührenordnungen der Friedhöfe und die Kosten müssen direkt bei der Friedhofsverwaltung angefragt werden. Abgesehen von den Sargkosten sind die Kosten der Bestatterleistungen mit denen einer Erdbestattung zu vergleichen.

Gruft: Kosten für den Sarg

Da die verstorbene Person bei einer Gruftbestattung über der Erde beigesetzt wird, wird ein spezieller Gruftsarg benötigt, der eine sichere und hygienische Lagerung an der Luft ermöglicht. Gruftsärge selbst sind luftdicht, was einen deutlich längeren Zersetzungsprozess zur Folge hat. Sie bestehen für gewöhnlich aus Metall, mitunter werden auch Steinsarkophage verwendet.

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Gruft – Welche Möglichkeiten gibt es?

Familiengruft

Diese Form der Gruft war früher die am häufigsten genutzte. Die repräsentative Gruft wird von einer einzelnen Familie erworben und über viele Generationen dauerhaft als Beisetzungsstätte genutzt. Familiengrüfte werden sehr oft auch als Mausoleen angelegt. Neben der Beisetzung von Särgen werden häufig auch Urnen beigesetzt.

Gemeinschaftsgruft

In der Gemeinschaftsgruft finden – wie der Name schon vermuten lässt – mehrere Särge Platz. Die damals meist privat gepflegten und organisierten Gemeinschaftsgrüfte dienten nicht nur einer Familie als Grabstätte, sondern ermöglichten die Beisetzung von nicht verwandten bürgerlichen Verstorbenen in einer gemeinsamen Gruft. In Deutschland sind solche Beisetzungen nicht mehr üblich.

Einzelgruft

Die Einzelgruft, in der nur eine verstorbene Person beigesetzt wurde, konnten sich nur sehr wohlhabende Menschen leisten und auch heute wird diese Art der Gruft nur noch selten genutzt, da sie mit sehr hohen Kosten verbunden ist.

Erdgruft

Die Erdgruft wird auch als amerikanische Gruft bezeichnet, da sie vor allem in Nordamerika verbreitet ist. Dort ist es häufig Vorschrift, den Sarg nicht direkt im Erdreich, sondern in einer Erdgruft beizusetzen. Die Gruft soll verhindern, dass das Grab nach der Zersetzung des Sarges zusammenfällt oder einsinkt. Die Nutzung der Erdgruft dient also vor allem der Instandhaltung der Friedhöfe.

Sargnische

Bei dieser Grabart wird der Sarg in einer Wandnische in der Gruft beigesetzt. Wie beim Kolumbarium wird die Sargnische nach der Beisetzung mit einer Steinplatte verschlossen.

Gruftartiges Grab

Starke Ähnlichkeit zu einem Erdgrab hat die Pseudogruft. Dabei wird der Sarg in einem gruftartige Grab, das jedoch nicht ausgemauert ist, beigesetzt. Die Grabstelle wird im Anschluss mit einer schweren Platte bedeckt. Auch Urnen können in diesem Grab bestattet werden. Vor allem preislich unterscheidet sich das gruftartige Grab von der klassischen, ausgemauerten Gruft - die Friedhofsgebühren sind deutlich geringer als für ausgemauerte Gräber.

Unterschied zwischen Gruft und Mausoleum

Heute werden die Begriffe Gruft und Mausoleum oftmals als Synonyme verwendet, haben jedoch komplett unterschiedliche Bedeutungen. Als Mausoleum bezeichnet man ein kleines Gebäude, das als Grab fungiert. Die Gruft hingegen ist die eigentliche Grabstelle unterhalb des Mausoleums. In einigen wenigen Fällen wird der Sarg auch direkt im Mausoleum beigesetzt – dann ist das Mausoleum gleichzeitig auch die Gruft.

Heutzutage ist die Grenze zwischen Gruft und Mausoleum teilweise fließend. Die Gruft ist nicht mehr grundsätzlich verborgen oder in unterirdischen Kellergewölben zu finden. Es gibt begehbare Familiengrüfte, die meist vererbt werden. Zuweilen ist die Gruft mit schweren Bodenplatten versiegelt. Gemeinschaftsgrüfte unabhängig von familiärer Zusammengehörigkeit können von privater Hand finanziert werden.

Gruft - häufig gestellte Fragen

Eine Gruft bezeichnet eine gemauerte Grabstätte, in der Regel auf einem Friedhof, in welcher häufig mehrere verstorbene Personen beigesetzt werden.

Bestattungen in der Gruft sind in Deutschland zwar möglich, finden aber aufgrund der hohen Bestattungskosten und der wenigen freien Plätze in bestehenden Grüften nur noch selten statt.

Für Gruftbestattungen ist eine relativ lange Ruhezeit von über 40 Jahren vorgesehen, häufig sind sogar 60 Jahre in den Friedhofssatzungen vorgeschrieben.

Die Kosten für eine Beisetzung in der Gruft variieren je nach Größe und Art der Ruhestätte. In der Regel muss aber mit deutlich höheren Kosten als für traditionelle Bestattungsarten gerechnet werden, da die Sanierung und Instandhaltung der Gruft sehr kostspielig sein kann.

Eine Gruft kann sowohl oberirdisch als auch unterirdisch angelegt sein. Sie ist häufig aufwändig gestaltet. Die Gruftsärge stehen meist frei im Bauwerk und haben direkten Kontakt mit der Erde.

Nein, eine Familiengruft auf dem eigenen Grundstück ist in der Regel nicht möglich, da in Deutschland die Friedhofspflicht gilt.

Da der Sarg luftdicht verschlossen ist und nicht mit der Erde in Berührung kommt, schreitet die Verwesung in einer Gruft nur sehr langsam voran.

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