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Mythen über den Tod: Irrtümer zum Sterben

Welche Mythen über den Tod gibt es?

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In unsere Kultur spricht man nicht gern über den Tod. Sterben ist ein Tabuthema und so konnten sich hartnäckige Mythen über den Tod halten. Wir räumen damit auf und überprüfen den Wahrheitsgehalt der populärsten Irrtümer über das Sterben.

Inhaltsverzeichnis

1. Wenn einer stirbt, nimmt er zwei mit.

Das Sprichwort, beschrieben durch den Ausdruck "Wenn einer stirbt, nimmt er zwei mit", findet seinen Ursprung in der Altenpflege. In diesem Kontext bezieht sich der Spruch auf die subjektive Wahrnehmung einiger Pflegekräfte, dass, wenn in einem Pflegeheim ein Bewohner verstirbt, häufig zwei weitere in kurzer Zeit folgen. Es ist wichtig zu betonen, dass es für diese Beobachtung keine wissenschaftlichen Belege gibt und sie lediglich auf anekdotischen Erfahrungen basiert. Dennoch spiegelt sie die emotionalen Herausforderungen und die Tiefe der zwischenmenschlichen Beziehungen wider, die in solchen Einrichtungen oft vorkommen.

2. Mordopfer werden von ihren Angehörigen identifiziert.

Falsch! In der Realität ist es oftmals so, dass gerade die Angehörigen des Verstorbenen zu den Tatverdächtigen zählen. Häufig stammen die Täter nämlich aus dem näheren familiären Umfeld der Opfer. Es wäre deswegen ein hohes Risiko, potentielle Tatverdächtigen direkten Kontakt mit dem Leichnam zu erlauben.

Auch weist der Verstorbene nach einer Gewalttat oft deutliche Zeichen von Brutalität auf, die den Hinterbliebenen nicht zugemutet werden sollen. Wird der Leichnam erst einige Zeit nach dem Todeszeitpunkt gefunden, setzt zudem schon die Verwesung ein. Der Anblick des verwesten Körpers kann bei Angehörigen eine traumatisierende Erfahrung bewirken.
Zur Identifikation reichen in der Regel ein aktuelles Foto des Verstorbenen in Kombination mit medizinischen Dokumenten. Nur in Ausnahmefällen kann auch eine DNA-Analyse nötig werden.

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3. Tote sind immer leichenblass.

Im Gegenteil – die Haut eines Verstorbenen ist meist sogar sehr farbenfroh. Kommt der Blutkreislauf zum Stillstand, sinkt das Blut aus den Gefäßen nach unten. Je nachdem in welcher Position sich der Tote zum Todeszeitpunkt befindet, sammelt sich das Blut entsprechend an der Unterseite des Körpers an. Das geronnene Blut schimmert durch die Haut hindurch und lässt den Leichnam in Rot-, Blau- und Violetttönen erscheinen.

Nur wer verblutet ist oder bereits zu Lebzeiten an Blutarmut litt, dessen Teint ist entsprechend blasser. So lange eine ausreichende Menge an Blut im Körper vorhanden ist, äußert sich dies nach dem Tod in Form von Verfärbungen des Leichnams.

4. Leichen sind giftig und ansteckend.

Falsch! Das sogenannte Leichengift ist ein Mythos. Im Verwesungsprozess entstehen zwar einige Toxine als Abbauprodukte der Eiweiße. Jedoch sind diese nicht giftig und lösen bei direktem Hautkontakt keine Schäden aus. Ein viel größeres Risiko geht von bereits zu Lebzeiten bestehenden Infektionskrankheiten aus. Diese sind jedoch nach dem Sterben nicht gefährlicher als schon zu Lebzeiten.

Der Mythos des Leichengifts stammt wahrscheinlich aus einer Zeit, in der man davon ausging, dass Krankheiten nicht durch Keime sondern durch Gerüche übertragen würden. Den unangenehm süßlichen Geruch eines Leichnams nahm man deswegen zum Anlass, Tote für infektiös und gesundheitsschädlich zu erklären.

Auch heutzutage hält sich der Mythos vom Leichengift noch hartnäckig. Bei vielen Naturkatastrophen bricht eine regelrechte Panik aufgrund der hohen Anzahl an Leichen aus und man ist bestrebt, diese so schnell wie möglich loszuwerden. Jedoch betont selbst die WHO immer wieder, dass von Leichen keine Gefahr hinsichtlich möglicher Epidemien ausgeht.

5. Bei Seebestattungen wird die Asche des Verstorbenen ins Meer gestreut.

Nein. Aus Umweltschutzgründen und um Schifffahrt und Badende nicht zu gefährden, müssen auch bei Seebestattungen spezielle Urnen verwendet werden. Diese bestehen aus Materialien, die sich nach einer gewissen Zeit selbst auflösen. Zusätzlich wird die Seeurne beschwert, damit sie auch sicher auf den Grund sinkt. Die Position der Urne wird anschließend in ein Logbuch eingetragen.

Auch auf aufwändige Trauerkränze und Gebinde muss bei der Beisetzung aus Gründen des Umweltschutzes verzichtet werden. Einfache Sträuße und einzelne Blumen sind hingegen zulässig.

6. Der Leichnam wird im Sarg von Würmern zerfressen.

Nein. Die Grabtiefe bei einer Erdbestattung beträgt im Schnitt 1,8 Meter bis 2,2 Meter. In dieser Tiefe gibt es keine Würmer, da diese sich in humusreicheren Erdschichten aufhalten. Häufig werden Würmer auch mit Maden verwechselt, die durch Eier von Fliegen auf einem Leichnam abgelegt werden. Nach einer gewissen Zeit schlüpfen dann die Maden. Wird der Verstorbene jedoch vor dem Einsetzen der Verwesung beerdigt oder auch gekühlt verwahrt, besteht kein Risiko, dass sich auf dem Toten Maden entwickeln.

Befindet sich der Verstorbene erst einmal im Grab, erfolgt die Verwesung zum einen durch körpereigene Zersetzungsprozesse sowie durch Fäulnis- und Verwesungsbakterien.

7. Die Asche wird bei der Kremation mit der des Vorgängers vermischt.

Falsch! Die Brennkammer in einem Krematorium ist so aufgebaut, dass die Asche nach der Einäscherung komplett entnommen werden kann. Um eine Vermischung auszuschließen werden zudem nie mehrere Särge gleichzeitig kremiert. Nach jedem Kremationsvorgang wird die Einäscherungskammer gereinigt, um möglichen Rückständen vorzubeugen.

Damit die Asche auch nach dem Verbrennungsvorgang noch eindeutig zugeordnet werden kann, wird jedem Sarg ein Schamottstein beigegeben. Dieser enthält alle Daten des Verstorbenen und hält der Hitze des Verbrennungsofens stand. Nach der Kremierung wird der Stein zusammen mit der Asche in eine Aschekapsel gegeben, welche dann luftdicht verschlossen wird.

8. In einer Urne befindet sich tatsächlich nur Asche.

Bei der Kremation wird der Körper des Verstorbenen zusammen mit dem Verbrennungssarg unter hohen Temperaturen eingeäschert. Der Vorgang dauert in der Regel zwei Stunden. Der menschliche Körper besteht aus verschiedenen Komponenten, von denen nicht alle in dieser Zeit komplett zu Asche verbrennen, so wie wir es von Holz gewohnt sind. Unser Körper besteht zu einem Großteil aus Wasser, das während der Verbrennung verdunstet. Zurück bleiben hauptsächlich Knochen. Der Kalk im Knochen verbrennt nicht sondern oxidiert zu Kalziumoxid, einem weißen Pulver.

Die Überreste nach der Einäscherung enthalten also pulverförmiges Material sowie Fragmente von Knochen. Metallische Teile aus dem Sarg sowie Implantate werden mit Hilfe eines Magnets entfernt. Anschließend werden die Knochenfragmente in einer Knochenmühle zu einem feinen Pulver zermahlen. Zu guter Letzt wird das Pulvergemisch zusammen mit dem Schamottstein in die Aschekapsel gefüllt.

9. Haare und Nägel wachsen nach dem Tod weiter.

Nein. Sobald der Stoffwechsel durch den Tod zum Erliegen kommt, kann auch keine Zellteilung mehr stattfinden. Diese wäre nötig, um Haare und Nägel weiterwachsen zu lassen. Woher stammt also der Mythos? Ganz einfach – ein Leichnam verliert zunehmend Wasser. Dadurch schrumpft das Gewebe. An den Händen und Füßen sieht es also so aus, als würden die Nägel länger werden. Dabei zieht sich lediglich das Nagelbett zurück.

Auch bei Haaren ist das vermeintliche Wachstum auf das Zusammenziehen der Haut zurückzuführen. Besonders kurze Haare und Stoppeln können dadurch so wirken, als wären sie nach dem Tod noch einmal einige Millimeter gewachsen.

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