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Körperspende: Informationen für Interessierte

Wie verläuft eine Körperspende im Trauerfall?

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Durch eine Körperspende erhalten Anatomische Institute einen Leichnam, um angehende ärztliche Fachkräfte aus- und weiterzubilden. Erfahren Sie, wie die Körperspende nach dem Tod abläuft & wie Sie sich bei Interesse dafür anmelden.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zur Körperspende

  • Menschen können zeit ihres Lebens entscheiden, den Leichnam nach dem Tod zu spenden
  • Körperspenden helfen Anatomischen Instituten bei Forschung, Aus- und Weiterbildungen
  • Faktoren wie infektiöse Krankheiten und schwere Operationen verhindern eine Spende
  • Der Wunsch zur Körperspende kann beispielsweise in einer letztwilligen Verfügung stehen
  • Wie umfänglich Institute die Bestattungskosten übernehmen, dürfen sie selbst entscheiden

Eine Körperspende kann Leben retten

Alle Menschen sind bis zu einem gewissen Grad von der Wissenschaft und Medizin abhängig. Wenn wir krank oder nach einem Unfall verletzt sind, sei es im Haushalt, in der Freizeit oder bei der Arbeit, vertrauen wir darauf, dass uns ärztliche Fachkräfte helfen, schnellstmöglich gesund zu werden.

Doch noch immer gibt es Erkrankungen, die nicht effektiv behandelt respektive geheilt werden können. Hinzu kommen neue oder äußerst seltene und somit teils unerforschte Krankheitsbilder. Eine Körperspende ist demnach ein zutiefst menschlicher Akt – vergleichbar mit der Organspende.

Welche Voraussetzungen gelten für eine Körperspende und wie läuft sie genau ab? Ist die Körperspende kostenfrei oder sogar gegen Geld möglich? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

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Warum ist die Körperspende wichtig?

Medizinische Fachkräfte müssen vorher explizit lernen, wie der menschliche Körper funktioniert, um ihn heilen zu können. Zudem müssen sie Operationstechniken an Leichnamen üben, um die Risiken eines realen operativen Eingriffs zu verringern. Auch die Forschung ist von Körperspenden abhängig, um potenziell wirksamere Therapiewege zu ergründen und neue OP-Instrumente zu entwickeln.

Das nötige medizinische Wissen und die bedeutenden Erkenntnisse lassen sich aber schwer in der Theorie durch Bücher vermitteln und gewinnen. Vielmehr soll und muss sowohl der Wissensaufbau als auch der Wissensausbau durch Körperspenden praktisch am menschlichen Organismus erfolgen.

Die ethische Grundüberzeugung unserer Gesellschaft ist inzwischen so weit fortgeschritten, dass hierfür nicht (mehr) unfreiwillige Körperspenden wie von straffälligen Verstorbenen oder wahllos ausgewählte verstorbene Menschen infrage kommen.

Wer benötigt die Körperspende?

Institute wie die Dr. Senckenbergische Anatomie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main bilden künftige ärztliche Fachkräfte aus. Das schließt die Verantwortung ein, den inneren Aufbau des menschlichen Körpers und die Lage einzelner Organe detailliert zu vermitteln sowie anatomische Eingriffe zu ermöglichen, um Operationsmethoden zu lehren.

Auch die Charité in Berlin, das UKE in Hamburg und viele weitere Institute im bundesdeutschen Gebiet sind auf Körperspenden angewiesen.

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Voraussetzungen für die Körperspende

Wer die postmortale Spende des eigenen Körpers verfügen möchte, muss volljährig sein. Viele Institute nehmen Leichname aber erst an, wenn die verstorbene Person das 50. Lebensjahr überschritten hat – das hängt mit der steigenden Lebenserwartung zusammen.

Melde ich mich für die Körperspende per Formular an?

Sie können zu Lebzeiten beschließen, dass Sie Ihren Körper nach dem Tod der Forschung spenden möchten – beispielsweise zusammen mit der Bestattungsvorsorge. Dafür melden Sie sich beim passenden Institut, erhalten die Formulare und beschließen die Körperspende als offizielle Vereinbarung, die Sie auch rückgängig machen können, ohne Gründe dafür zu nennen.

Sie können den Wunsch auch in einer letztwilligen Verfügung platzieren, die Sie beispielsweise von der Goethe-Universität zusammen mit einem Körperspendeausweis als Vordruck erhalten, wenn Sie dort eine Anfrage stellen. Sie können auch die Verfügung jederzeit widerrufen.

Informieren Sie sich auf der Website Ihrer favorisierten Institution oder erfragen Sie den genauen Anmeldeprozess telefonisch oder per E-Mail. Wenn Sie zusätzlich einer Organspende zugestimmt haben und im Sterbefall ein entsprechender Bedarf besteht, entfällt die Körperspende.

Wer darf den Körper nicht spenden?

Als oft grundlegende Voraussetzung für eine Spende gilt, dass der Körper dem normalen Zustand anatomisch weitestgehend gleicht. Daher gibt es verschiedene Faktoren, die eine Körperspende verhindern können – unter anderem schwere Erkrankungen und Verletzungen, erhebliche operative Eingriffe, hoch ansteckende Krankheiten wie Aids oder Tuberkulose und ausgeprägtes Übergewicht.

Diese beispielhaften Gründe verhindern eine Körperspende normalerweise nicht:

  • Entfernte Organe wie Blinddarm und Gallenblase
  • Künstlich gelegter Darmausgang
  • Eingesetzte Gelenkprothesen
  • Amputierte Gliedmaßen
  • Operiertes Herz

Die regionale Nähe zum Institut ist ebenfalls wichtig. So schreibt der „Fächerverbund Anatomie“ der Charité beispielsweise: „Da es notwendig ist, die Verstorbenen innerhalb kurzer Zeit zu uns zu überführen, können wir nur Körperspender annehmen, die in Berlin oder der Umgebung von Berlin wohnen“.

Warum werden manche Spenden nicht bearbeitet?

Die Institute benötigen wegen begrenzter Kapazitäten nur eine bestimmte Zahl von Körperspenden für die anatomische Aus- und Weiterbildung und bearbeiten deshalb nicht alle Anfragen potenzieller Spender.

Das Anatomische Institut der Goethe-Universität verwendet beispielsweise rund 60 gespendete Leichname jährlich. Im Anatomiezentrum der Universität zu Köln und in der Berliner Charité waren es Stand 2020 etwa 100 Körperspenden pro Jahr.

Ablauf und Kosten von Körperspenden

Die Körperspende ist eine wichtige Entscheidung, die Interessierte rechtzeitig zu Lebzeiten treffen müssen. So löblich und bedeutend das Vorhaben auch ist, empfiehlt es sich immer, den Gedanken auch mit der Familie zu besprechen.

Denn organisatorische und präparative Gründe sorgen meist dafür, dass zwischen dem Ableben und der Bestattung bis zu drei Jahre vergehen. Außerdem müssen Trauerrituale wie die Aufbahrung zu Hause oder im Bestattungshaus und dergleichen entfallen.

Wie läuft die Körperspende ab?

Wenn ein Mensch verstirbt, der sich vorher für eine Körperspende entschieden hat, informiert beispielsweise eine ärztliche Fachkraft, das Pflegepersonal oder Angehörige das medizinische Institut, das den Leichnam vom Sterbeort abholt. Danach erfolgt normalerweise eine gesetzlich festgelegte zweite Leichenschau, bevor Institutsfachleute meist prüfen, ob sie den Leichnam für studentische Ausbildungszwecke konservieren oder für die klinische Weiterbildung zunächst einfrieren.

Sollte ein Institut zum Zeitpunkt des Todes nicht verfügbar sein, beispielsweise nachts oder am Wochenende, erfolgt die Überführung oft in die Klimaräume eines Bestattungsinstituts und der Leichname wird später in die Anatomie transportiert.

Weil das Institut die Überführung organisiert, bietet es sich an, die Telefonnummer immer dabei zu haben. Sie können sie beispielsweise auf dem Aufkleber für die Gesundheitskarte notieren, den Sie von uns erhalten, wenn Sie eine Vorsorge aus unserem kostenfreien Vorsorgeportal aktivieren.

Was passiert nach der Präparation?

Nach der vollendeten Körperspende, wenn die Anatomie den Leichnam nicht mehr benötigt, leitet das Institut normalerweise die Einäscherung in einem Krematorium ein. Im Anschluss an die Feuerbestattung erfolgt dann eine Urnenbeisetzung – manche Einrichtungen bieten eigene Grabfelder für eine anonyme Bestattung an.

Eine persönliche, begleitete Bestattung ist ebenfalls möglich, sodass Angehörige die Totenasche beispielsweise auch bei einer Baumbestattung oder Seebestattung beisetzen lassen können.

Obwohl es grundsätzlich nicht mit dem Bestattungsgesetz konform ist, können Spender auch vollständig auf eine Beisetzung verzichten – dann erstellt das Institut dauerhafte anatomische Präparate für längerfristige Ausbildungs- und Forschungszwecke.

Ist eine Körperspende kostenlos?

Die Institute entscheiden individuell, ob und welche Kosten sie bei einer Körperspende übernehmen. In der Charité müssen Sie eine Pauschale der Bestattungskosten tragen. Dazu zählen die Abholung vom Sterbeort, Behördengänge, der Kremationssarg, die Überführung zum Krematorium sowie die Krematoriums- und Friedhofsgebühren. Die Goethe-Universität übernimmt die Bestattungskosten hingegen komplett.

Früher haben die Anatomischen Institute das Sterbegeld der gesetzlichen Krankenkassen erhalten, um Körperspenden beziehungsweise die anfallenden Bestattungskosten zu finanzieren. Doch diese Regelung existiert seit Januar 2004 nicht mehr.

Viele Menschen fragen sich, ob sie eine Körperspende gegen Geld leisten können. Die Antwort lautet immer nein, denn die Spende ist nie ein Verkauf und somit nicht mit einer direkten Bezahlung verbunden – Sie können finanziell höchstens davon profitieren, dass das Institut die vollständigen Bestattungskosten trägt.

Häufige Fragen zur Körperspende

Wenn sich Menschen zeit ihres Lebens für eine Körperspende entscheiden, erhält das entsprechende Anatomische Institut den Leichnam schnellstmöglich nach dem Tod.

Durch Körperspenden können Anatomische Institute effektive Aus- und Weiterbildungen unter realen Bedingungen an echten Leichnamen sowie eine bessere Forschung realisieren.

Wer den Körper spenden möchte, muss den Wunsch zu Lebzeiten durch eine entsprechende Vereinbarung schriftlich äußern oder beispielsweise in einer letztwilligen Verfügung platzieren.

Körperspenden sind nie mit direkten Bezahlungen verbunden – manche Institute übernehmen aber einen Teil oder die gesamten Bestattungskosten.

Nein, denn grundsätzlich entstehen bei einer Körperspende immer Bestattungskosten – die Goethe-Universität in Frankfurt am Main trägt diese Gebühren beispielsweise vollständig, während andere Einrichtungen zumindest einen Teilbetrag selbst übernehmen.

Wenn der Körper beispielsweise durch einen Unfall verletzt wurde, die verstorbene Person an starkem Übergewicht litt, schwere oder hoch ansteckende Krankheiten vorliegen oder entdeckt werden oder früher erhebliche operative Eingriffe erfolgt sind, kann eine Körperspende meist nicht stattfinden.

Sobald der Tod durch die Leichenschau bestätigt ist, kann das Anatomische Institut den Leichnam abholen, eine zweite Leichenschau durchführen und den Körper konservieren oder zunächst einfrieren.

Dann erfolgen die Einäscherung des Leichnams und eine meist anonyme Urnenbestattung auf einem institutseigenen Grabfeld – Angehörige können aber auch selbst eine begleitete Beisetzung organisieren.

Um die Körperspende offiziell zu verfügen, müssen Sie volljährig sein.

Ja, die Körperspendevereinbarung ist kein Vertrag, sodass ein Widerruf jederzeit ohne die Nennung von Gründen möglich ist.

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