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Thanatologie und Thanatopraxie

Thanatopraxie: Alles zur hygienischen Totenversorgung

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Die Thanatologie und Thanatopraxie behandeln theoretische und praktische Ansätze rund ums Sterben, den Tod, die Beisetzung und das Abschiednehmen. Davon profitieren auch Angehörige, weil wissenschaftliche Erkenntnisse den Trauerprozess erleichtern.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zu Thanatologie und Thanatopraxie

  • Thanatologie untersucht das Sterben, den Tod und die Trauerarbeit wissenschaftlich
  • Fachkräfte der Thanatopraxie versorgen Leichname hygienisch und ästhetisch
  • Thanatologen erforschen Krankheits- und Sterbeprozesse, Trauerphasen und mehr
  • Zur thanatopraktischen Behandlung gehören auch Einbalsamierungstechniken
  • Die Thanatopraxie ist bedeutend, bevor verstorbene Menschen aufgebahrt werden

Thanatologie: Definition und Inhalte

Als Sterbeforschung befasst sich die Thanatologie mit verschiedenen Aspekten des Sterbens und fokussiert dabei die betroffenen Menschen sowie unterschiedliche Kulturen und Rituale.

Dabei richtet sie sich auch an Psychologen und liefert bedeutende Erkenntnisse zur Trauerarbeit, um den Umgang mit Hinterbliebenen zu verbessern.

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Was ist Thanatologie und wann ist sie entstanden?

Thanatologie ist eine in den 1950er- und 1960er-Jahren entstandene multidisziplinäre Wissenschaft, die sich sehr umfangreich mit der Sterblichkeit und dem Tod beschäftigt. Die wichtigsten Aspekte sind psychologischer, kultureller, sozialer, philosophischer und religiöser Natur – und die Kernfrage lautet, wie sie sich auf den Menschen auswirken. Auch wissenschaftliche und medizinische Faktoren des Sterbens und des Todes sind bedeutend.

Als erster Thanatologe gilt der 1881 geborene französische Anthropologe Robert Hertz. Unter dem Studientitel „Contribution à une étude sur la représentation collective de la mort“ untersuchte er die kollektive Repräsentation des Todes und veröffentlichte seine Ergebnisse im Jahr 1907.

In den 1950er- und 1960er-Jahren entwickelten sich die Ansätze zu einer multidisziplinären Wissenschaft, an der auch die Psychiaterin Elisabeth Kübler-Ross maßgeblich beteiligt war. Sie erforschte, wie sich Tod, Verlust und Trauer auf Hinterbliebene auswirken, und beteiligte sich wesentlich an der Hospizbewegung.

Was untersuchen Thanatologen?

Die Thanatologie fokussiert den Tod nicht nur allgemein, sondern thematisiert auch das würdevolle Abschiednehmen und die Voraussetzungen für eine angemessene Bestattung. Dabei sind vor allem die Hinterbliebenen wichtig: Was wünschen sie sich, welche Bedürfnisse haben sie und wie kann eine psychologische Unterstützung in der Trauerphase aussehen?

Diese Aspekte sind für Thanatologen besonders relevant:

  • Phasen des Sterbeprozesses
  • Umgang mit dem Tod
  • Kulturelle Besonderheiten
  • Gesellschaftliche Unterschiede
  • Auswirkungen des Todes
  • Entstehung von Krankheiten
  • Krankheitsverläufe bis zum Tod

In der Praxis beschäftigt sich die Thanatologie sowohl auf individueller als auch auf gesellschaftlicher Ebene mit der Trauerbegleitung und dem Abschiednehmen.

Welche Vorteile hat die Thanatologie?

Die Ergebnisse der thanatologischen Wissenschaft sollen die Hinterbliebenen unterstützen und ihnen dabei helfen, einen Verlust zu verarbeiten und eine für sie und die verstorbene Person möglichst passende und würdevolle Beisetzung zu organisieren. Zudem erforscht und entwickelt die Thanatologie neue Technologien und Methoden in der hygienischen Totenversorgung und der Bestattungskultur.

Wie umweltverträglich sind bestimmte Bestattungsverfahren und wie lassen sich die hygienischen Standards bei der Versorgung von verstorbenen Personen verbessern? Vor allem die zweite Frage verbindet die Thanatologie direkt mit der Thanatopraxie.

Wie unterscheiden sich Thanatologie und Thanatopraxie?

Viele verwenden „Thanatologie“ und „Thanatopraxie“ fälschlicherweise synonym, da sich beide Begriffe mit dem Tod befassen. Doch es gibt einen wesentlichen Unterschied: Thanatologen folgen einem wissenschaftlichen Ansatz und die thanatopraktische Behandlung ist eine praxisorientierte Tätigkeit, die sich auf die Versorgung Verstorbener spezialisiert und auch die Konservierung und kosmetische Behandlung von Leichnamen einschließt.

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Thanatopraxie: Umfassende Totenversorgung

Wenn ein Mensch verstirbt, wird er vor der Beisetzung – egal, ob sie traditionell im Sarg oder nach einer Kremation in einer Urne stattfindet – hygienisch versorgt. Die sogenannte Totenversorgung erfolgt durch Angestellte des beauftragten Bestattungshauses.

Was ist die Thanatopraxie?

Wenn ein Mensch verstirbt, ist der Prozess klar geregelt: Nach der ersten Leichenschau durch eine medizinische Fachkraft übernimmt das Bestattungsinstitut den Leichnam, um die verstorbene Person zu versorgen und sie, falls nötig, durch ästhetische Rekonstruierungsmaßnahmen auf die Beisetzung vorzubereiten. Die Thanatopraxie setzt dabei auf eine Kurzzeitkonservierung des Leichnams mit einer speziellen Einbalsamierungstechnik – auch Modern Embalming genannt.

Fachkräfte drainieren das Blut aus den Blutgefäßen und ersetzen es durch eine konservierende und desinfizierende Lösung, die auf Formaldehyd basiert. Dadurch können sie den Verwesungsprozess vorerst stoppen, den Körper über einen längeren Zeitraum erhalten und kosmetisch behandeln, ohne ihn zu kühlen.

Die thanatopraktische Behandlung ist insbesondere vor einer offenen Aufbahrung wichtig – vor allem, wenn der Tod durch unnatürliche Umstände wie einen Unfall, ein Verbrechen oder einen Suizid eingetreten ist. Sie kann auch nötig sein, wenn ein Leichnam ins Ausland überführt wird, da einige Länder die Einbalsamierung zwingend vorschreiben, um die körperliche Zersetzung zu verzögern.

Was ist ein Thanatopraktiker?

Ein Thanatopraktiker oder Leichenpräparator geht deutlich praxisbezogener vor als ein Thanatologe. Die Fachkraft hat sich auf die Konservierung und kosmetische Behandlung verstorbener Personen spezialisiert, um dem Leichnam ein möglichst würdevolles Äußeres zu verleihen und ihn so für die Abschiednahme herzurichten.

Außerdem übernimmt der Thanatopraktiker die hygienische Totenversorgung, um zu verhindern, dass sich Krankheitserreger vermehren – dafür desinfiziert er den Körper und lagert sowie überführt ihn sachgerecht.

Verstorbene herrichten: Was gehört dazu?

Verglichen mit der Thanatologie umfasst das Herrichten von Leichen praktische Maßnahmen: Zuerst entkleidet die Fachkraft die verstorbene Person vollständig und entfernt etwaige Pflaster, Verbände, Katheter, Prothesen, Insulinpumpen, Herzschrittmacher, medizinische Implantate und dergleichen. Danach desinfiziert sie Körperöffnungen und verschließt sie mit Watte, sodass keine Flüssigkeiten austreten können. Sie kämmt die Haare, cremt die Haut für eine möglichst natürliche Farbe ein und unternimmt alles Weitere, um ein würdevolles Aussehen zu gewährleisten.

Die Augen sollten dauerhaft geschlossen sein, weshalb Thanatopraktiker kleine Plastikkappen unter den Augenlidern platzieren. Gleiches gilt für den Mund: Dafür nutzen sie Zahnprothesen und verschließen den Mund innerlich mit einer chirurgischen Naht, weil er sich sonst öffnen könnte, wenn die Muskeln erschlaffen – von außen ist die Naht nicht zu erkennen.

Thanatopraktiker schneiden auch die Finger- und Fußnägel und kleiden den Leichnam an – davor desinfizieren sie den gesamten Körper, um unangenehme Gerüche zu vermeiden. Abschließend sollte die Kleidung überall korrekt sitzen und mögliche Hämatome überdecken.

Sind Thanatopraxie und hygienische Totenversorgung identisch?

Thanatopraxie ist weder identisch mit Thanatologie noch mit der hygienischen Totenversorgung. Über Letztere geht sie weit hinaus, denn auch die Rekonstruktion von Leichnamen gehört dazu. Dabei werden Verletzungen am Körper versorgt und größere Wunden verschlossen, damit sie nicht oder kaum noch sichtbar sind – das ist besonders im Gesicht angebracht, wenn es durch äußere Todesumstände entstellt wurde.

Doch warum ist das nötig? Hinterbliebene möchten die geliebte Person oft ein letztes Mal sehen und sich vor der Beisetzung von ihr verabschieden. Weil das nicht selten am geöffneten Sarg stattfindet, präparieren Fachkräfte den Leichnam, sodass er beispielsweise auch nach einem schweren Unfall würdevoll aufgebahrt werden kann.

Häufige Fragen zur Thanatologie & Thanatopraxie

Thanatologie ist eine multidisziplinäre Wissenschaft, die den Sterbeprozess, Umgang mit dem Tod, kulturelle und gesellschaftliche Besonderheiten, Auswirkungen des Todes sowie Krankheiten und ihre Entstehung und Verläufe untersucht.

Die Thanatopraxie umfasst verschiedene praktische Disziplinen rund um die Versorgung von Leichnamen, zu denen auch Rekonstruierungen gehören, wenn sie erforderlich sind.

Fachkräfte versorgen verstorbene Menschen, indem sie sie unter anderem entkleiden, Pflaster, Verbände, Katheter, Prothesen und dergleichen entfernen, Körperöffnungen desinfizieren und verschließen sowie dafür sorgen, dass die Augen und der Mund geschlossen bleiben.

Nach der ersten Leichenbeschauung werden verstorbene Menschen von entsprechenden Fachkräften, sogenannten Thanatopraktikern, so versorgt, dass beispielsweise eine würdevolle Aufbahrung mit einem offenen Sarg möglich ist – auch nach schweren Verletzungen und dergleichen.

Ein Thanatopraktiker versorgt Leichname nicht nur hygienisch, sondern auch ästhetisch – das heißt, die Fachkraft übernimmt etwaige Rekonstruierungsmaßnahmen, wenn der Tod beispielsweise durch einen Unfall eingetreten ist.

Bei einer thanatopraktischen Behandlung kann es nötig sein, dass Fachkräfte das Blut aus den Gefäßen drainieren und durch eine konservierende, desinfizierende Lösung ersetzen, um den körperlichen Verwesungsprozess zu verzögern.

Modern Embalming ist eine Kurzzeitkonservierung von Leichnamen mittels einer speziellen Einbalsamierungstechnik.

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