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Verwesung: Was passiert im Sarg?

Die Stadien des Leichenabbaus

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Was geschieht nach dem Tod? Die Verwesung setzt als mehrstufiger Prozess ein, wenn ein Mensch verstirbt. Doch was passiert dabei genau und wie lange dauert die Verwesung im Sarg? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Inhaltsverzeichnis

Das Wichtigste zur Verwesung

  • Wenn ein Mensch verstirbt, setzt der Verwesungsprozess normalerweise sehr schnell ein
  • Vor der Verwesung zeigen sich auf dem Leichnam rotviolette bis blaugraue Totenflecken
  • Die Leichenstarre setzt bald nach dem Tod ein und löst sich vor der Verwesung wieder
  • Anschließend setzt die Leichenfäulnis ein
  • Bis ein Körper vollständig verwest, vergehen viele Jahre – unter Umständen stagniert der Prozess sogar

Das geschieht vor der Verwesung

Leben und Sterben sind untrennbar miteinander verbunden. Zu Lebzeiten laufen kontinuierlich Stoffwechselprozesse in unserem Körper ab, die unsere Zellen erneuern. Wenn wir atmen und Nahrung zu uns nehmen, stellen wir dem Organismus die nötige Energie bereit – nur so „läuft“ unser Körper. Doch was passiert nach dem Tod aus biologischer Sicht?

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Was passiert unmittelbar nach dem Tod?

Bevor die Verwesung beginnt, verändert sich der Körper verschiedenartig. Nach dem Tod schlägt das Herz nicht mehr – es bleibt umgangssprachlich stehen. Dadurch kann das Blut nicht mehr zirkulieren und es sammelt sich aufgrund der Schwerkraft innerhalb der Gefäße im unteren Körperbereich an. Die Haut verfärbt sich dann teilweise rotviolett bis blaugrau. Diese Verfärbungen nennen sich Totenflecken (Livores). Sie sind gewissermaßen die sichtbaren Vorboten der Verwesung und ein erstes eindeutiges Zeichen für den biologischen Tod nach dem klinischen Ableben – in der Regel tauchen schon nach rund zwanzig Minuten erste Flecken auf.

Wie sehen tote Menschen aus? Bei einem liegenden Körper sind die Leichenflecken beispielsweise im Rückenbereich zu sehen. Ein aufrechter Leichnam verfärbt sich hingegen in den Händen und Beinen.

Was passiert nach dem Tod mit dem Körper?

Ein toter Mensch fühlt sich kalt an, weil die Körpertemperatur nach dem Ableben beständig sinkt. Die Temperaturveränderung richtet sich aber stark nach den klimatischen Bedingungen – in einer kälteren Umgebung kühlt der Körper wesentlich schneller aus. Wenige Stunden nach dem Tod tritt zudem die Leichenstarre (Rigor mortis) ein.

Wer sich fragt, wie eine Leiche aussieht, hat oft einen sehr steifen Körper vor Augen. Das liegt nicht nur daran, dass er leblos ist, sondern primär an der Totenstarre, die vor der Verwesung einsetzt. Dabei handelt es sich um eine chemische Reaktion, die nicht zu verhindern ist – auch Fremdeinwirkung kann die Muskelstarre maximal verzögern. Allerdings bleibt sie nicht bestehen: 24 bis 48 Stunden nach Eintritt des Todes löst sie sich wieder, weil die Muskeln bei der Verwesung eines Menschen erschlaffen.

Die Leichenstarre beginnt in den Augenlidern und Kaumuskeln und breitet sich körperabwärts aus. Als wichtiger Indikator, um den Tod festzustellen, ist sie nach etwa sechs Stunden voll entfaltet. Weil äußere Gegebenheiten die Ausprägung und Dauer beeinflussen können, müssen Fachkräfte bei der Leichenschau sehr genau hinschauen, um den Todeszeitpunkt zu ermitteln.

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So beginnt der Verwesungsprozess

Es gibt verschiedene Abbauprozesse, die teilweise zeitgleich ablaufen – eine Einbalsamierung kann den Prozess jedoch verzögern. Wir erklären, welche Stadien der Körper nach dem Tod durchläuft und wie lange eine Leiche zum Verwesen braucht.

Was ist Leichenflüssigkeit?

Körpereigene Enzyme sind über den Tod hinaus aktiv und katalysieren weiterhin chemische Umsetzungen. Wenn sich Körperzellen dadurch selbst auflösen, sprechen wir vom Leichenabbau. Damit beginnt der Verwesungsprozess. Die sogenannte Autolyse setzt ein, nachdem sich die Totenstarre wieder gelöst hat. Sichtbar ist sie aber erst nach einer gewissen Zeit. Weil sich Zellen aufspalten und Zellstrukturen auflösen, verflüssigen sich Weichgewebe, Hohlorgane und teilweise das Bindegewebe – so entsteht Leichenflüssigkeit oder Leichenwasser.

Ein toter Mensch erstarrt zunächst und löst sich dann im Zuge der Verwesung sukzessive auf. Durch diese Prozesse entwickelt sich auch der typische süßliche Leichengeruch. Wie lange die zuerst ablaufende Autolyse dauert, hängt von äußeren Umständen wie der Temperatur ab – normalerweise dauert sie nur wenige Tage und endet, sobald die Enzymaktivität alle noch verstoffwechselbaren Substanzen aufgespalten hat.

Wie trägt Leichenfäulnis zur Verwesung bei?

Unser Körper ist ein eigenes Ökosystem, das Symbiosen mit vielen verschiedenen Mikroorganismen unterhält. Viele davon leben auf unserer Haut und in Körperöffnungen, andere im Inneren unseres Organismus. Das beste Beispiel dafür sind Darmbakterien, die zu Lebzeiten unsere Verdauung unterstützen. Doch nach dem Tod und mit beginnender Verwesung existiert kein Immunsystem mehr, das die Bakterien daran hindern kann, die Zellen zu beschädigen. Weil die Mikroorganismen die menschlichen Zellbestandteile für ihren Stoffwechsel nutzen, entstehen Gase – die Leichenfäulnis beginnt.

Der Fäulnisprozess startet im Körper, weil er nur ohne Sauerstoff stattfinden kann. Die Gase wie Schwefelwasserstoff verfärben das Körperinnere grünlich, was durch die Haut sichtbar wird. Aus Stickstoffverbindungen entstehen Leichengase, die vielfach als giftig erachtet werden. Das stimmt zwar nicht, doch sie können die Atemwege reizen und allergieähnliche Reaktionen hervorrufen.

In der Muskulatur, im Gehirn und in hohlraumfreien Organen herrscht natürlicherweise kaum Bakterienaktivität. Daher sind diese Regionen erst nach und nach von der Leichenfäulnis betroffen – das geschieht, wenn Bakterien aus den Darm- und Atemwegsregionen über die Blutgefäße in andere Körperbereiche gelangen. Denn durch die vorangegangene Autolyse sind die Membranen meist so durchlässig, dass sich Mikroorganismen problemlos ausbreiten können.

Das Körpermilieu wird zunehmend basischer, sodass sich auch Pilze leichter entwickeln können. Die Entwässerung des Leichnams schreitet voran, weil sich das Weichgewebe mehr und mehr verflüssigt. Überall im Körper sammelt sich Leichenwasser an, das zu Fäulnisblasen unter der Haut führen kann.

Die Verwesungsprozesse gehen in der Fäulnisphase zügig voran, doch insgesamt kann der Vorgang bis zu neun Monate dauern. Erst nachdem der Leichnam entwässert ist, kommt es zur eigentlichen Verwesung. Dann nehmen die sauerstoffreichen Prozesse zu.

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Verwesung: Der Körper zersetzt sich

Bei einer Erdbestattung kann die Verwesung im Sarg (unter Sauerstoff) parallel zur Fäulnis einsetzen, auch wenn sie immer über ihr Ende hinaus dauert. Sie beginnt an äußeren Körperteilen und vollzieht sich im Inneren des Körpers, sobald die Fäulnisprozesse die entsprechenden Voraussetzungen dafür geschaffen haben.

Was passiert beim Verwesungsprozess von Menschen?

Viele fragen sich, was nach dem Tod passiert, wenn die tatsächliche Verwesung einsetzt. Die Kurzform: Der Körper zersetzt sich, weil organische Substanzen kontinuierlich abgebaut werden. Bakterien und Pilze treiben die Verwesung eines verstorbenen Menschen voran.

Allerdings benötigen sie Sauerstoff für ihre Stoffwechselprozesse – nur so spalten sich organische Gewebeverbindungen auf und können oxidieren. Endprodukte sind dabei hauptsächlich Wasser, Kohlenstoffdioxid, Harnstoff und Phosphat.

Unangenehme Gerüche bleiben in dieser Phase aus, weil im Gegensatz zur Leichenfäulnis keine Gase entstehen. Doch erneut greifen äußere Einflüsse stark in den Verwesungsprozess und die Dauer ein.

Was ist die Leichenfauna?

Neben mikrobiellen Organismen sind auch Tiere, die sich von totem Gewebe ernähren, maßgeblich an der Verwesung beteiligt – insbesondere verschiedene Insekten und vor allem Fliegenlarven. Diese sogenannte Leichenfauna unterscheidet sich je nach Klima und regionalen Gegebenheiten.

Die tierische Zersetzung des Leichnams folgt einer strikten Hierarchie. Anhand dieser Reihenfolge lässt sich forensisch klar bestimmen, welches Stadium der Verwesung der Körper durchläuft.

Wie lange dauert die Verwesung?

Es heißt, dass ein Leichnam an der Luft achtmal so schnell verwest wie in einem regulären Grab. Unter letztgenannten Bedingungen dauert der Verwesungsprozess bis zu zwei Jahre – manchmal liegt das Skelett auch schon nach einem Jahr weitestgehend frei. Sehnen, Fingernägel und Haare zersetzen sich nach rund vier Jahren und die Verwesung des Skeletts dauert am längsten.

Das kann die Dauer einer Verwesung beeinflussen

Zahlreiche Faktoren können sich auf die Verwesung auswirken. Hohe Temperaturen begünstigen die Zersetzung beispielsweise und Kälte verlangsamt sie. Wenn ein Leichnam stark austrocknet, ist es wahrscheinlicher, dass er sich mumifiziert – das kommt in unseren Breitengraden aber kaum vor.

Kann ein Leichnam ohne Sauerstoff verwesen?

Zu wenig Sauerstoff stört die natürliche Verwesung enorm. Da die Mikroorganismen nur bei Sauerstoff aktiv sind, verlangsamen sich die Verwesungsprozesse oder sie stagnieren sogar. Dann kann ein Körper auch viele Jahre nach dem Todeszeitpunkt noch äußerlich intakt aussehen.

Das Phänomen tritt vor allem bei Wasserleichen auf, denn sobald sich der Körper im Wasser befindet, haben die Bakterien nicht genügend Sauerstoff, um ihn zu zersetzen. Dann bilden die körpereigenen Fette eine wachsartige Schicht. Weil die weiße Substanz an der Wasseroberfläche sichtbar ist, sprechen Experten auch von (nicht vollständig verwesten) Wachsleichen.

Was beeinflusst die Verwesung im Sarg?

Wenn Friedhöfe keine idealen Bedingungen für die Verwesung bieten, können nach der Ruhezeit noch Wachsleichen in den Gräbern liegen. Insbesondere lehmige und tonhaltige Böden stören den natürlichen Verwesungsablauf oft, da die Luftzufuhr geringer ist – auf solchen Friedhöfen liegt die Ruhezeit teilweise bei 40 Jahren. Manchmal bewirken auch zu hohe Grundwasserspiegel, dass die Verwesung aussetzt.

Weitere Verwesungsstörungen können die Kleidung und das Sargmaterial sein – nachhaltige Bestattungen verwenden jedoch nur biologisch abbaubare Materialien für die Beisetzung. Auch medizinische Substanzen, beispielsweise bei einer Antibiotika- oder Chemotherapie, beeinflussen die Verwesung.

Umso wichtiger ist es, die gesundheitliche Vorgeschichte verstorbener Personen schon bei der Bestattungsvorsorge genau zu besprechen. Wenn Betroffene diesen Punkt mit in die Checkliste zur Beisetzung aufnehmen, ist eine natürliche Verwesung möglich, bevor die Ruhezeit abläuft.

Häufig gestellte Fragen – Verwesung

Wie schnell ein menschlicher Körper verwest, hängt von diversen Faktoren wie dem Gewicht des Leichnams, der Umgebungstemperatur und dem Standort ab – an der Luft zersetzt er sich etwa doppelt so schnell wie unter Wasser und achtmal schneller als im Erdgrab.

Zwar entstehen Gase und Leichenflüssigkeit, wenn ein menschlicher Körper verwest, doch die weitverbreitete Annahme, dass diese giftig sind, ist falsch – sie können aber allergieähnliche Reaktionen bewirken und die Atemwege reizen.

Wie lange die Verwesung eines Menschen in einem traditionellen Sarg dauert, hängt vor allem von der Bodenbeschaffenheit ab – manche Friedhöfe haben saure und sandige Böden (eher 20 Jahre Ruhezeit) und andere haben lehmhaltige Böden (eher 40 Jahre Ruhezeit).

Trotz der Totenstarre lockern sich manche Körperteile – dazu gehört auch der Schließmuskel, weil das Gehirn nach dem Tod keine regulierenden Signale mehr sendet.

Zu Beginn des Verwesungsprozesses (nach der Leichenstarre) lösen sich Körperzellen im Zuge der sogenannten Autolyse auf, wodurch sich Weichgewebe, Hohlorgane und Teile des Bindegewebes verflüssigen.

Wie sich ein Leichnam äußerlich verändert, hängt stark von bestimmten Umständen wie der Temperatur ab – in den meisten Fällen haben sich Totenflecken am Körper gebildet, die Leichenstarre ist bereits wieder gelöst, der Leichenabbau hat begonnen und durch die Leichenfäulnis erscheint die Haut teilweise grünlich.

Grundsätzlich gilt: Je luftdichter ein Sarg verschlossen ist, desto langsamer schreitet die Zersetzung voran, weil ein Körper nur unter Einfluss von Sauerstoff verwest.

Die Frage ist pauschal nicht zu beantworten, denn auch die Zersetzung von Skeletten hängt stark von äußeren Bedingungen wie der Bodenbeschaffenheit und Temperatur ab – generell brauchen Knochen aber am längsten, um zum verwesen.

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